Stets auf der richtigen Spur

Beim Wintersportverein Warmensteinach gibt es ein Team für die Loipenpflege – Nicolas Hable gehört dazu

WARMENSTEINACH.

Von Florian Dörfler

Es ist noch dunkel, als Nicolas Hable frühmorgens in sein Auto steigt und zur Sprungschanze fährt. Dort ist das Loipenspurgerät der Gemeinde stationiert. Nicolas Hable ist einer aus dem Team der ehrenamtlichen Loipenspurer des Wintersportvereins Warmensteinach (WSV). Seinen Dienst hat er von seinem Opa Walter übernommen, der über Jahrzehnte für den WSV auf dem Spurgerät unterwegs war. Wenn es frisch geschneit hat, ist die Spur der vergangenen Tage vollkommen zugedeckt. „Man muss aufpassen, dass man nicht von der Forststraße abkommt“, sagt der 24-jährige Student. „Wenn du im Graben landest, kommst du nicht mehr so leicht raus.“

Foto: Maren Böttger

Konzentriert steuert er das Gerät durch den Wald. Es erfordert schon einiges an Übung, um eine gute Spur hinzubekommen. Da kommt Nicolas Hable zugute, dass er schon als Kind bei seinem Opa auf dem Beifahrersitz gesessen war. Immer wieder betätigt er verschiedene Knöpfe an seinem Bedienpult. „Je nach Schneelage muss man hier einiges einstellen.“ Von der Tiefe der Fräse bis zum Anpressdruck der Spurplatten kann alles variiert werden.

Die Loipe, die gespurt werden muss, erstreckt sich über 35 Kilometer von der Königsheide bis zum Loipenzustieg Goldkronach sowie zum Parkplatz am Täfelein (Hirschhorn). Je nach Schneelage ist Hable zwischen drei und vier Stunden unterwegs um die Loipe zu spuren. „Es macht Spaß, vor allem, wenn man sein Ergebnis am Nachmittag mit den Langlaufskiern überprüfen kann“, sagt er.

Koordiniert wird das Loipenspuren vom zweiten Bürgermeister und dem Loipenbeauftragten Reinhard Dörfler (SPD). Er weiß, was die Ehrenamtlichen leisten. „Hätten wir nicht mehrere Leute, die ihre Freizeit opfern, wäre das nicht mehr zu schultern. Bei guten Schneelagen sind die Spurer jeden Tag unterwegs.“ Das Team aus Studenten und Berufstätigen kann sich so das Spuren gut einteilen. Es erfordert einiges an Abstimmung nicht nur innerhalb des Teams, auch außerhalb.

Mit dem Forstbetrieb Fichtelberg ist man auch regelmäßig in Abstimmung. „Die Loipe wird im Sommer gemacht“, sagt Reinhard Dörfler, „denn hier muss man die Trassen pflegen, Bäume und Sträucher absägen, um im Winter eine gute Fahrbahn zu erhalten“. Um im Winter gute Loipen zu haben, arbeiten die Gemeinde Warmensteinach, die Stadt Goldkronach, der Wintersportverein und die Bayerischen Staatsforsten zusammen.

Dankbar ist auch der Warmensteinacher Bürgermeister Axel Herrmann (WFW). Für ihn ist es nicht selbstverständlich und es bringt für die Bürger besonders in diesen Zeiten einen großen Vorteil. „Ich habe mich erst in der jüngsten Gemeinderatssitzung bedankt, einfach klasse, was da geleistet wird“.

Das Team des Wintersportvereins kümmert sich auch um die Wettkampfloipe an der Sprungschanze und um die Präparierung der Sprungschanzen. Die Sportanlagen dürfen momentan nur von Kaderathleten genutzt werden. Normalerweise trainieren hier die Skispringer und nordisch Kombinierten des Landesleistungszentrums für nordische Disziplinen im Fichtelgebirge.