Günther Göllner “Trainer des Jahres”
Großer Tag für den ehemaligen Bundestrainer und zweifachen Olympiateilnehmer im Skispringen (1968 und 1972), Günther Göllner: Im Rahmen der Verleihung des „Goldenen Skis“ des Deutschen Skiverbandes (DSV) wurde der Warmensteinacher in Herzogenaurach für seine hervorragende ehrenamtliche Nachwuchsarbeit vom DSV zum „Trainer des Jahres“ im Skispringen gekürt.
Quelle: Nordbayerischer Kurier vom Mittwoch, 7. November 2012, Seite 36
Von Herbert Steininger
„Zunächst war ich nicht so recht begeistert über diese Auszeichnung, doch mittlerweile ist mir klar geworden, dass es doch eine große Ehre ist“, freut sich Göllner über diesen Titel, den er allerdings eher als Auszeichnung für sein Lebenswerk sieht. „Nach den Olympischen Spielen in Sapporo habe ich meinen ersten Trainervertrag unterschrieben. Das ist jetzt 40 Jahre her“ , erinnert sich der 71-Jährige, der für den DSV-Stützpunkt Fichtelgebirge auch jetzt noch fast immer an den Schanzen in Warmensteinach und Bischofsgrün anzutreffen ist und sich bei seinen jungen Fichtelgebirgsadlern den Status Opa und Respektsperson als Trainer zugleich erworben hat. Viele seiner Schützlinge schafften es, in ihrer Alters-klasse in die deutsche Nachwuchsspitze vorzudringen.
„Dabei sehe ich mich eher als Motivationstrainer. Für das Sportliche ist Cheftrainer Marcel Höhlig zuständig, der übrigens hervorragende Arbeit abliefert. Und für mich bleibt die Rolle, unsere Talente wieder aufzubauen, wenn es mal sportlich nicht ganz so hingehauen hat.“ Göllner ist mit Leib und Seele bei der Sache, ist an jedem Wochenende bei Lehrgängen oder Veranstaltungen. „So einen Deppen musst Du erst einmal finden“, schmunzelt der Warmensteinacher, dessen beste Platzierung bei der Vierschanzentournee 1965/66 der dritte Rang war. Was ihn besonders anspornt, ist die Arbeit mit seinen „Zwergerln“, dem allerjüngsten Nachwuchs. Unter seinen Fittichen gehen sie erstmals über den Bakken, freuen sich über die wertvollen Tipps des erfahrenen Coaches. Rund 20 Jungs und Mädchen bekommen von ihm den ersten Schliff. „Und wenn ich mich weiter körperlich so fit fühle wie jetzt, dann mache ich das mit 80 Jahren auch noch.“
Und dass es mit dem Skispringen im Fichtelgebirge weiter geht, dafür sorgt der „Trainer des Jahres“ auch noch höchstpersönlich. „In den nächsten 14 Tagen werden wir in der Weidenberger Schule eine Talentsichtung abhalten. Vielleicht finden wir den einen oder anderen kommenden Nationalspringer?“
Natürlich hat Göllner auch noch einen großen Traum: Ein Leistungszentrum Fichtelgebirge mit den Schanzen in Warmensteinach und der Ochsenkopf-Schanzenarena Bischofsgrün zusammen mit der Ski-Rollerbahn in Neubau.
Nordbayerischer Kurier vom Mittwoch, 7. November 2012, Seite 36