Inmitten der Weltelite unterwegs

Paul Hanf vom WSV Warmensteinach wird 43. des Weltcup-Wettbewerbs in Trondheim

NORDISCHE KOMBINATION

Paul Hanf hat seinen Weltcup-Wettkampf inmitten der Weltelite um Weltmeister Johannes Rydzek, Olympiasieger Eric Frenzel sowie die besten Franzosen, Norweger, Japaner und Österreicher gestern im norwegischen Trondheim auf Rang 44 beendet. Der 19-Jährige vom WSV Warmensteinach lag nach dem Springen auf der 140-Meter-Schanze und dem 10-km-Langlauf 4:00,7 Minuten hinter Gewinner Magnus Moan. Der Norweger setzte sich bei Temperaturen um null Grad vor dem Deutschen Fabian Rießle (13 Sekunden zurück), Alessandro Pittin (Italien/18) und Rydzek (22) durch. Frenzel, der als bereits feststehender Weltcupgewinner das Springen gewonnen hatte, wurde Zehnter (43).

Hanf hatte sich am Vortag mit einem 115-Meter-Flug auf Rang 41 und der Haltungsnote 17,0 im Schnitt für den Wettkampf qualifiziert, was ihm in Lahti nicht geglückt war. 120,5 Meter gelangen dem Mann mit der Startnummer 2 dann gestern im Probedurchgang, womit er zehn Meter kürzer sprang als Frenzel, der aber zwei Stufen höher hatte starten dürfen. Mit guter Windunterstützung wurde der Fichtelgebirgler dann 43. im Springen (119 Meter), genau 2:00 Minuten Rückstand auf Frenzel (131 m) bedeutete das für den zweiten Teil der Kombination in der Loipe.

Neun Sekunden hätte Hanf hinter dem zwölf Jahre älteren Routinier Björn Kircheisen ins Rennen gehen sollen, doch der Mann aus Johanngeorgenstadt gehörte zu einem Trio, das auf den Lauf verzichtete. Somit waren es nur noch 46 Kombinierer, die um 16.30 Uhr das Rennen aufnahmen.

Bei der ersten Zwischenzeit nach 1,2 km lag Paul Hanf nur noch 1:46 hinter dem Führungstrio mit Frenzel, Havard Klemetsen (Norwegen) und Christoph Bieler (Österreich) zurück, hatte aber einen Rang eingebüßt. Bei Kilometer 2 führten Rießle, Rydzek und Moan eine Gruppe von 14 Mann an. Der Warmensteinacher war 46. und Letzter mit exakt dem Rückstand von vorher – 1:46.

Dieser Abstand aber stieg dann an, als Moan und Rießle Tempo machten. Bei Kilometer 6 hatte sich Lauf-Ass Pittin, als 21. mit 53 Sekunden Rückstand auf Frenzel gestartet, schon auf den dritten Platz vorgearbeitet. Davor setzte sich Moan von Rießle ab. Frenzel war nur noch Zwölfter, Hanf lag nun 2:56 Minuten hinter dem Besten. Dass es für den Oberfranken kein einsamer Kampf gegen die Uhr wurde, dafür sorgte der Finne Eero Hirvonen. Der 33. von der Schanze leistete Hanf hinten Gesellschaft. 4:06 Minuten hatten die beiden Rückstand, als es auf die letzten 800 Meter ging; Hanf setzte sich um acht Sekunden von Hirvonen ab und wurde gut eine Minute hinter dem vor ihm platzierten Esten Kristian Ilves 44. Der Österreicher Wilhelm Denifl hatte aufgegeben.

Hanf lief damit ein wenig schneller als der Berchtesgadener Wolfgang Bösl. Imposant indes der wie Hanf erst 19 Jahre alte Jakob Lange (Kiefersfelden), der am Ende 15. wurde direkt hinter dem Amerikaner Taylor Fletcher, der in der Loipe mit Bestzeit vom 44. auf den 14. Rang gestürmt war und 20 Sekunden weniger benötigte als Sieger Moan.

„Insgesamt ein schöner Wettkampf, auch wenn die Loipe sehr eisig war“, urteilte Rießle. „Das war eine Tortur, ich bin bei jedem Schritt ausgerutscht. Mit dem zweiten Platz bin ich aber super happy.“ Der Breitnauer war auf der vorletzten Schleife in einer Abfahrt gestürzt und hatte einige Sekunden verloren. red/dpa