Schneeschuhtour mit dem Kurier
Rund 60 Teilnehmer bei Kurier-Schneeschuhwanderung am Ochsenkopf – Sportart im Fichtelgebirge im Trend
Acht Schneeschuh-Wanderführer, sogenannte Guides, vom WSV Warmensteinach und vom Fichtelgebirgsverein hatten die Teilnehmer unter ihre Fittiche genommen und auf unterschiedlich anspruchsvollen Routen zum Gipfel geführt. Für die meisten Wanderer war es das erste Mal auf Schneeschuhen. Die breite Auflagefläche verhindert, dass man beim Gehen allzu tief im Schnee versinkt. Spikes unter den Schuhen sorgen für den richtigen Halt im Gelände.
Schneeschuhwandern für jedermann machbar
Zu beachten gibt es beim Schneeschuhwandern wenig. Eigentlich nur: das Sportgerät richtig anschnallen und los. Eine spezielle Technik muss man nicht beherrschen, vielleicht lediglich etwas breitbeiniger gehen, damit die Innenseiten der Schneeschuhe nicht aneinander hängen bleiben. Und da man das ein oder andere Mal auf dem Weg zum Asenturm am Ochsenkopfgipfel doch etwas wegrutscht oder die Schuhe auch mal etwas schief im Schnee einsinken, gehen die meisten Wanderer mit Stöcken – für etwas mehr Balance.
Im Gegensatz zum Skifahren oder Langlaufen ist Schneeschuhwandern eine denkbar einfache Wintersportart. Wohl auch deshalb entdecken es immer mehr Menschen für sich. Auch Andreas Munder, Leiter der Tourismus und Marketing GmbH Ochsenkopf, ist mit von der Partie. Er berichtet, dass sich das Schneeschuhwandern in den vergangenen 15 Jahren im Fichtelgebirge immer größerer Beliebtheit erfreut. „Einfach deshalb, weil es für jedermann machbar ist“, sagt er. Und auch deshalb, weil sich die Vereine rund um den Ochsenkopf, allen voran die verschiedenen Ortsgruppen des Fichtelgebirgsvereins und des WSV Warmensteinach um die Schneeschuhwanderer kümmern.
Hauptsaison, so Munder, sei im Januar und Februar. „Wir haben pro Woche zwei bis drei geführte Schneeschuhwanderungen.“ In den Verleihstationen für Wintersportgeräte rund um den Ochsenkopf stünden rund 400 Paar Schneeschuhe zum Ausleihen bereit. An den Wochenenden, wenn das Wetter passt und Neuschnee die Besucher nach draußen lockt, komme es schon mal vor, dass die Schneeschuhe überall vergriffen sind.
Obwohl das Winterwandern auf Schneeschuhen keine besonderen Vorkenntnisse erfordert, empfehle es sich, die ersten Gehversuche bei einer geführten Wanderung zu machen, sagt Florian Dörfler. Der Vorsitzende des WSV Warmensteinach ist ausgebildeter Guide. Denn die Wanderführer kennen sich vor Ort bestens aus und können den Wanderern Tipps geben, wo man problemlos losmarschieren kann und wo die Schneeschuhwanderer sich lieber zurückhalten sollten – etwa in Naturschutzgebieten und Rückzugsräumen für Wildtiere.
Gute Laune trotz Abstieg im Schneeregen
Mittlerweile ist die Dunkelheit am Ochsenkopf hereingebrochen. Und nach der Stärkung am Asenturm macht sich die Wandergruppe auf den Abstieg. Auf dem Rückweg laufen alle gemeinsam die Südabfahrt herunter. Draußen vor dem Restaurant legen die Wanderer die Schuhe wieder an und machen sich mit Stirnlampen startklar. Während beim schweißtreibenden Aufstieg die Feuchtigkeit eher von innen kam, kommt sie beim Abstieg von außen. Schneeregen hat eingesetzt. „Könnte schlimmer sein“, sagt einer der Wanderer gut gelaunt und macht sich auf den Weg.
Andreas Munder läuft ohne Lampe. Er kennt das Gebiet wie seine Westentasche. Und der Tourismusexperte ist sich sicher, dass der Trend zum Schneeschuhwandern in den kommenden Jahren im Fichtelgebirge weiter zunehmen wird. Gut möglich, dass er recht behält. Hört man sich in der Wandergruppe um, so sagen die meisten, dass sie im nächsten Winter die Schneeschuhe wieder unterschnallen wollen. Eva und Nicolai gehen sonst im Sommer gerne zusammen wandern. „Wir werden auf jeden Fall auch wieder Schneeschuhwandern“, sagt sie.
Nordbayerischer Kurier vom Montag, 4. März 2019, Seite 17